»STUS« – Erste Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus

Termin wählen

Übersicht

Laufzeit der Ausstellung: 05. September 2025 bis 27. Februar 2026

 

»Hinter mir steht die Ukraine, mein unterdrücktes Volk, 

dessen Ehre ich verteidige oder untergehe.«

Das schrieb der ukrainische Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus in seinen Notizen aus dem sowjetischen Straflager »Perm-36« (1983). Sein Widerstand gegen die von Moskau aus gesteuerte Russifizierungspolitik, sein unermüdlicher Einsatz für die ukrainische Sprache und Literatur, seine Übersetzungen deutscher und polnischer Lyrik ins Ukrainische sowie sein Kampf für politische Freiheit und die Achtung der Menschenrechte brachten Stus mehrfach in den Gulag. Auch zwischen den Haftzeiten unterlag er vielfältigen Repressionen, die bereits in seiner Studentenzeit in Kyjiw einsetzten. 1980 wurde er erneut verhaftet und wegen »antisowjetischer Propaganda und Agitation« zu zehn Jahren »Lager mit besonderem Vollzug« verurteilt. 1985 verstarb der erst 47-Jährige im berüchtigten Straflager »Perm-36«, das speziell auf die Isolation politischer Häftlinge ausgelegt war.


Die erste internationale Ausstellung über Stus ist nicht nur eine Hommage an seinen Kampf für eine freie Ukraine und deren eigenständige Sprache und Kultur. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen kollektiven Erinnerung – zum einen an den Widerstandsgeist gegen Unterdrückung, Gewalt und Willkür, zum anderen an die Verteidigung der individuellen Freiheit und kulturellen Identität. Nichts könnte angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, deren Unabhängigkeit Stus und andere erträumt und vorbereitet hatten, aktueller sein.


Heinrich Böll (1917–1985), einer der wenigen, die sich in Westdeutschland der Existenz der ukrainischen Opposition bewusst waren und sich gegen deren Unterdrückung durch das sowjetische Regime wandten, setzte sich seinerzeit aktiv für Stus’ Freilassung ein. Auch die ukrainische Diaspora engagierte sich für seine Befreiung und initiierte darüber hinaus eine Nominierung Stus’ für den Literaturnobelpreis.


Noch heute sind das exemplarische Schicksal von Vasyl Stus, aber auch seine andauernd hohe Bedeutung für die ukrainische Identität vor allem in Deutschland viel zu unbekannt. Stus’ künstlerische Entwicklung und sein dichterisches Schaffen sind genauso Thema der von Eva Yakubovska (Pilecki-Institut Berlin) kuratierten Ausstellung wie seine souveräne Haltung gegenüber dem sowjetischen Regime und sein mutiger und unermüdlicher Kampf für Menschenrechte. Mit seinem Lebenswerk ist Stus heute auch eine Identifikationsfigur für den Widerstand gegen die imperiale russische Aggression.


Die Ausstellung wurde vom Instytut Pileckiego/Pilecki-Institut Berlin im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Stus-Zentrum und der Heinrich-Böll-Stiftung konzipiert. Sie wird nun, nach einer vielbeachteten ersten Präsentation im Berliner Pilecki-Institut, im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf gezeigt. Weitere Kooperationspartner sind: Lew Kopelew Forum, Polnisches Insitut Düsseldorf und der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V.


BEGLEITPROGRAMM

Im Rahmen der Ausstellung über Vasyl Stus sowie der Veranstaltungsreihe »Ukraine is here« erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Begleitprogramm mit Konzerten, Performances und Lesungen. Neben dem Gerhart-Hauptmann-Haus werden auch weitere Kulturorte in Düsseldorf in das Programm eingebunden.

»STUS« – Erste Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus

Die erste internationale Ausstellung über Stus ist nicht nur eine Hommage an seinen Kampf für eine freie Ukraine und deren eigenständige Sprache und Kultur. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen kollektiven Erinnerung.

von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus Kunst & Ausstellungen Eintritt frei

Wo

Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Bismarckstraße 90 40210
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Germany

Wann

05/Sep/2025 00:00 - 27/Feb/2026 00:00

»STUS« – Erste Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus
© Portrait von W. Sarezkyj

»STUS« – Erste Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus

Die erste internationale Ausstellung über Stus ist nicht nur eine Hommage an seinen Kampf für eine freie Ukraine und deren eigenständige Sprache und Kultur. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen kollektiven Erinnerung.

von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus Kunst & Ausstellungen Eintritt frei

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Laufzeit der Ausstellung: 05. September 2025 bis 27. Februar 2026

 

»Hinter mir steht die Ukraine, mein unterdrücktes Volk, 

dessen Ehre ich verteidige oder untergehe.«

Das schrieb der ukrainische Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus in seinen Notizen aus dem sowjetischen Straflager »Perm-36« (1983). Sein Widerstand gegen die von Moskau aus gesteuerte Russifizierungspolitik, sein unermüdlicher Einsatz für die ukrainische Sprache und Literatur, seine Übersetzungen deutscher und polnischer Lyrik ins Ukrainische sowie sein Kampf für politische Freiheit und die Achtung der Menschenrechte brachten Stus mehrfach in den Gulag. Auch zwischen den Haftzeiten unterlag er vielfältigen Repressionen, die bereits in seiner Studentenzeit in Kyjiw einsetzten. 1980 wurde er erneut verhaftet und wegen »antisowjetischer Propaganda und Agitation« zu zehn Jahren »Lager mit besonderem Vollzug« verurteilt. 1985 verstarb der erst 47-Jährige im berüchtigten Straflager »Perm-36«, das speziell auf die Isolation politischer Häftlinge ausgelegt war.


Die erste internationale Ausstellung über Stus ist nicht nur eine Hommage an seinen Kampf für eine freie Ukraine und deren eigenständige Sprache und Kultur. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen kollektiven Erinnerung – zum einen an den Widerstandsgeist gegen Unterdrückung, Gewalt und Willkür, zum anderen an die Verteidigung der individuellen Freiheit und kulturellen Identität. Nichts könnte angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, deren Unabhängigkeit Stus und andere erträumt und vorbereitet hatten, aktueller sein.


Heinrich Böll (1917–1985), einer der wenigen, die sich in Westdeutschland der Existenz der ukrainischen Opposition bewusst waren und sich gegen deren Unterdrückung durch das sowjetische Regime wandten, setzte sich seinerzeit aktiv für Stus’ Freilassung ein. Auch die ukrainische Diaspora engagierte sich für seine Befreiung und initiierte darüber hinaus eine Nominierung Stus’ für den Literaturnobelpreis.


Noch heute sind das exemplarische Schicksal von Vasyl Stus, aber auch seine andauernd hohe Bedeutung für die ukrainische Identität vor allem in Deutschland viel zu unbekannt. Stus’ künstlerische Entwicklung und sein dichterisches Schaffen sind genauso Thema der von Eva Yakubovska (Pilecki-Institut Berlin) kuratierten Ausstellung wie seine souveräne Haltung gegenüber dem sowjetischen Regime und sein mutiger und unermüdlicher Kampf für Menschenrechte. Mit seinem Lebenswerk ist Stus heute auch eine Identifikationsfigur für den Widerstand gegen die imperiale russische Aggression.


Die Ausstellung wurde vom Instytut Pileckiego/Pilecki-Institut Berlin im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Stus-Zentrum und der Heinrich-Böll-Stiftung konzipiert. Sie wird nun, nach einer vielbeachteten ersten Präsentation im Berliner Pilecki-Institut, im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf gezeigt. Weitere Kooperationspartner sind: Lew Kopelew Forum, Polnisches Insitut Düsseldorf und der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V.


BEGLEITPROGRAMM

Im Rahmen der Ausstellung über Vasyl Stus sowie der Veranstaltungsreihe »Ukraine is here« erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Begleitprogramm mit Konzerten, Performances und Lesungen. Neben dem Gerhart-Hauptmann-Haus werden auch weitere Kulturorte in Düsseldorf in das Programm eingebunden.

Wo

Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Bismarckstraße 90 40210
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Germany

Wann

05/Sep/2025 00:00 - 27/Feb/2026 00:00